Die Heilige Taufe und die Tauffeier
- Храм Святителя Николая
- 19. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Was ist dabei wichtig?

Was ist die Taufe?
Die Taufe ist ein großes Sakrament, durch das der Mensch in die Kirche Christi eintritt und für das ewige Leben im Reich Gottes wiedergeboren wird. Der Herr selbst sagt im Evangelium: „Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen“ (Joh. 3,5).
Apostel Paulus bezeichnet in seinem Brief an die Römer die Taufe als Teilhabe am Tod und an der Auferstehung Christi. In diesem Sakrament werden alle bisherigen Sünden vergeben, und der Täufling verspricht, ein Leben nach den Geboten Gottes zu führen. Das Sakrament der Taufe wird durch dreimaliges Untertauchen im Wasser vollzogen – im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Was ist notwendig für die Taufe?
Zunächst ist der Glaube erforderlich. Dies ist die Hauptvoraussetzung für den Empfang eines jeden Sakraments. Ein Erwachsener, der sich auf die Taufe vorbereitet, muss so glauben, wie die Orthodoxe Kirche glaubt, das Glaubensbekenntnis kennen und bewusst sprechen (es findet sich in jedem orthodoxen Gebetbuch). Er oder sie muss sich zudem um die Erfüllung der Gebote bemühen und ein Leben gemäß dem Evangelium führen.
Die Orthodoxe Kirche tauft nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder. In diesem Fall ist der Glaube der Eltern die Voraussetzung für die Taufe des Kindes, und die Eltern sollten orthodoxe Christen sein (es genügt auch, wenn nur einer der beiden orthodox ist). Ebenfalls treten die Taufpaten als Zeugen des Glaubens auf; sie müssen orthodox sein. Für Erwachsene sind Taufpaten nicht zwingend erforderlich.
Notwendige Dinge für die Tauffeier:
• Ein Kreuz zum Umhängen aus beliebigem Material; es kann in der Kirche erworben werden.
• Für das Kind: ein weißes oder helles Hemdchen („Kryschma“).
• Für Erwachsene: helle Kleidung, möglichst bis zu den Knien oder Knöcheln reichend, sowie ein Handtuch.
Das Wasser im Taufbecken ist stets warm, die Kirche wird beheizt, doch in der kalten Jahreszeit empfiehlt es sich, eine zusätzliche Decke oder ein Tuch mitzunehmen, um das Kind nach der Taufe einzuwickeln.
Wie wählt man den Taufnamen?
Hat das Kind bereits einen Namen, wird er gewöhnlich auch bei der Taufe beibehalten, außer wenn dieser Name nicht in dem orthodoxen Heiligenkalender vorkommt. Dann wird ein Name gewählt, entweder:
– ein klangähnlicher Name (zum Beispiel: Lesja – Alexandra, Lilija – Lia),
– nach den Heiligen, entsprechend dem Geburtstag des Täuflings oder den nächsten Tagen bis zum achten Tag einschließlich,
– nach dem Wunsch der Eltern.
Der Priester kann Vorschläge machen, doch die endgültige Entscheidung liegt immer bei den Eltern.
Wann kann getauft werden?
Das Sakrament kann an jedem Tag des Jahres vollzogen werden, unabhängig von Festen oder Fastenzeiten. Allerdings ist zu beachten, dass die Priester an großen Festtagen besonders belastet sind. Während der Fastenzeiten soll das Festmahl in der Familie den kirchlichen Regeln entsprechen. Gewöhnlich werden Kinder vierzig Tage nach ihrer Geburt getauft, doch ist es auch früher möglich.
Kann die Mutter bei der Taufe anwesend sein?
Ja, die Mutter des Kindes darf nicht nur anwesend sein, sondern ihre Teilnahme ist besonders wünschenswert. Wenn zum Zeitpunkt der Taufe bereits vierzig Tage vergangen sind, beginnt das Sakrament mit Gebeten für die Mutter, danach tritt sie gemeinsam mit dem Kind in die Kirche ein.
Kann man während der Menstruation Taufpatin sein?
Ja, das ist kein Hindernis. Die kirchlichen Regeln verbieten einer Frau nicht, auch in dieser Zeit Taufpatin zu sein.
Wozu verpflichtet die Taufe?
Der Täufling oder – bei Kindern – die Taufpaten bekennen den Glauben an Christus als König und Gott. Das bedeutet nicht nur, Seine Gottheit anzuerkennen, sondern auch Seine Gebote als das grundlegende Gesetz des Lebens anzunehmen. Ein bloßes Anerkennen der Existenz Gottes reicht nicht aus, denn auch die Dämonen wissen von Seinem Dasein, widersetzen sich aber dem Willen Gottes. Ein Christ dagegen soll Gott vertrauen und Seine Gebote erfüllen.
Die wesentlichen Bestandteile des christlichen Lebens:
• Das Gebet: Die Hinwendung von Verstand und Herz zu Gott, das lebendige Gespräch mit Ihm.
• Das Lesen der Heiligen Schrift: Insbesondere der Evangelien; das ständige Nachdenken über das Wort Gottes als Wegweiser für das Leben.
• Das Leben nach den Geboten: Liebe zum Nächsten, Barmherzigkeit, Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein.
• Regelmäßige Teilnahme an der Eucharistie: Beichte und Kommunion mindestens einmal im Monat. Nach der Taufe eines Kindes ist es wichtig, es so bald wie möglich zum ersten Kommunionempfang zu bringen.
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